Viele Fragen, viele Antworten
DIE SCHLEIFSCHEIBE AUFGEBAUT, den Abrichter angelegt, das Werkstück ausgemessen und bearbeitet: „Wir haben alles gemacht an der Maschine und den kompletten Produktionsprozess durchgespielt“, erklärt Henning Hols. Er ist der Meister der Schleiferei beim deutschen Getriebespezialisten KORDEL. Und er hat zusammen mit seinem Maschineneinrichter Michael Düppmann eine Schulung bei STUDER besucht. „Wir haben eine S33 angeschafft mit der Software StuderWIN, und da wir mit beidem noch nicht gearbeitet hatten, haben wir die Schulung in Thun gebucht.“ Drei Tage lang hat Instruktor Fabian Wirz die theoretischen Grundlagen und den praktischen Umgang mit der Maschine gelehrt und viele Fragen beantwortet.
Das Unternehmen KORDEL ist ein Spezialist für Sondergetriebe. „Wir entwickeln und produzieren Getriebe für Land- und Baumaschinen sowie für Flurförderzeuge wie Gabelstapler“, erklärt Henning Hols. Das Traditionsunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Dülmen, 60 Kilometer nördlich von Dortmund, betreibt einen größeren Maschinenpark, unter anderem mit fünf anderen Rundschleifmaschinen von STUDER, aber bisher noch keiner S33.
Über 25 verschiedene Kurse
„Der Kurs zu StuderWIN ist einer unserer meistbesuchten“, erzählt Stephan Frei, der Leiter des Customer Center bei STUDER. Zehn Maschinen stehen im Customer Center für Schulungen zur Verfügung; neun hoch qualifizierte Instruktoren, die laufend fortgebildet werden, kümmern sich um die Durchführung der Kurse. Über 25 verschiedene Schulungen hat STUDER für seine Kunden im Angebot, vom Grundkurs Rundschleifen über Kurse zu Bedienung und Programmierung bis zu Schulungen über Wartung und Instandhaltung. Die meisten – je nach Wissensstand der Teilnehmer – als Basis-, Advanced- oder Expert-Kurs.
Die STUDER Academy
Neben Schulungen werden Schleifversuche und Vorführungen in der Customer Academy veranstaltet. Sie ist einer der drei Pfeiler der STUDER Academy in Thun, die anderen sind die Service Academy für STUDER-eigene Servicetechniker und die Sales Academy für Vertriebsmitarbeiter. „Doch die Ausbildung der Mitarbeiter unserer Kunden gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben“, betont Frei. In Vor-Corona-Zeiten wurden jährlich an die 200 Kundenschulungen im Customer Center durchgeführt. Während der Pandemie waren es deutlich weniger. „Wir arbeiten auch an Onlineangeboten“, so Frei. „Bei Softwareschulungen funktioniert das gut, doch die Arbeit an der Maschine lässt sich schwer digital abbilden.“
Die Schulung von Henning Hols und Michael Düppmann begann mit einem Theorieteil am Computer. Schulungsleiter Wirz erklärte zunächst die Grundlagen, anschließend ging es an die Programmierung eines Werkstücks. „Auf unseren Schulungs-PCs ist die Bedienoberfläche der Maschine aufgespielt“, erklärt Stephan Frei. So können Bedienung und Programmierung direkt nachvollzogen werden.
Regelmässig Umrüsten
Am zweiten Tag ging es dann an die Maschine, was für die Teilnehmer besonders spannend war. „Wir produzieren Sondergetriebe in Kleinserien“, so Hols. Anders als in der hoch automatisierten Produktion etwa der Automobilindustrie wird bei der Produktion von Landmaschinengetrieben das gleiche Werkstück nicht über Monate am Stück, sondern einen deutlich kürzeren Zeitraum lang bearbeitet. Man rüste die Maschinen im Schnitt zweimal am Tag um, so Hols. Und das ist die Arbeit von Maschineneinrichter Michael Düppmann: „Es war sehr spannend, den gesamten Prozess von der Vorbereitung bis zum eigentlichen Schleifen zu erleben.“
Hols und Düppmann sind sehr zufrieden mit ihrem Kurs. „Wir hatten viele Fragen und haben auf alle eine Antwort bekommen“, so der Maschineneinrichter. „Die Schulung war sehr intensiv und wirklich vollgepackt mit Informationen“, betont Henning Hols. Und wenn sie eines beim nächsten Kurs anders machen würden – dann vielleicht, ihn einen Tag länger zu buchen.